Bio-Erzeugerpreise: Mahlroggen und Futtergetreide im Plus

23.09.2022 Die endgültig ausbezahlten Erzeugerpreise für biologisches Getreide des abgelaufenen Wirtschaftsjahres 2021/2022 verzeichnen Zuwächse.

Insbesondere Futtergetreide stieg aus der Ernte 2021 im Vergleich zum Vorjahr, da durch das Auslaufen der Umstellerphase der großen Bio-Umstiegswellen 2018 und 2019 weniger Futtergetreide angebaut wurde: Futtergerste stieg um 108 EUR/t auf 268 EUR/t, Futterroggen stieg um 94 EUR/t auf 242 EUR/t und Triticale erhöhte sich um 102 EUR/t auf 275 EUR/t. Futtermais stieg aus der Ernte 2021 um 134 EUR/t auf 198 EUR/t.

Neben den Anstiegen am Bio-Futtergetreidemarkt stieg der Bio-Mahlgetreidemarkt u.a. durch Impulse vom konventionellen Mahlgetreidemarkt in abgeschwächter Form: Bio-Ultimateweizen legte um 65 EUR/t auf stolze 370 EUR/t zu, liegt damit aber weiterhin unter dem 5-Jahreshoch aus 2017 (446,70 EUR/t). Bio-Premiumweizen erhöhte sich um 63 EUR/t auf 367 EUR/t. Bio-Qualitätsweinen (+77 EUR/t) und Bio-Mahlweizen (+67 EUR/t) legten ebenfalls zu. 

Den größten relativen Zuwachs zum Vorjahr weist Mahlroggen auf: Der Mahlroggenpreis legte um 83% zum Vorjahr auf 296 EUR/t zu. Dies ist eine Gegenbewegung zum Preisrückgang der Ernte 2020 durch ein damaliges Bio-Roggenüberangebot.

Bio-Speisesoja legte zum Vorjahr um 150 EUR/t auf 800 EUR/t zu, während Bio-Sonnenblumen um 34 EUR/t auf 657 EUR/t teurer bewertet wurden.

Die diesjährigen Bio-Ackerflächen von 270.328 ha können das hohe Ausmaß der Vorjahre halten (+2.591 ha). 

Die größte Zunahme auf den Bio-Äckern ist - im Gegensatz zur konventionellen Wirtschaftsweise – bei Dinkel zu verzeichnen. Jene vorwiegend biologisch kultivierte, alte Getreideart legt um 5.803 ha auf 18.559 ha zu, wodurch der bisherige Bio-Anbaurekord aus 2016 (14.111 ha) übertroffen wurde. 

Weichweizen ist auch 2022 auf den Bio-Flächen das bedeutendste Getreide mit einem Flächenausmaß von 41.658 ha (+1.000 ha).

Bio-Wintergerste wird 2022 um 1.090 ha mehr kultiviert, Bio-Triticale wurde um 319 ha ausgedehnt, da schon im Vorjahr hohe Nachfrage nach Bio-Futtergetreide bestand. Bio-Hafer verlor nach der vorjährigen Zunahme -2.413 ha. 

Auch auf den Bio-Flächen verzeichnet die Sojabohne eine deutliche Zunahme (+3.581ha) zum Vorjahr und einen neuen Anbaurekord von 32.751 ha, da für Bio-Speisesoja weiterhin eine ungebrochen hohe Nachfrage für die Lebensmittelherstellung vorherrscht. 

DI Herz, 23.09.2022

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