Steigende Selbstversorgung bei Eiern und Putenfleisch
04.09.2023 Die österreichische Eier- und Geflügelproduktion wurde 2022 erneut ausgebaut. Der Bedarf an Eiern wurde bereits zu 94 % aus heimischer Produktion gedeckt. Der Selbstversorgungsgrad bei Putenfleisch konnte auf 51 % erhöht werden.Geflügelproduktion ausgebaut
Österreich konnte seine Geflügelproduktion im Jahr 2022 weiter ausbauen. Laut Statistik Austria wurden insgesamt 151.814 Tonnen geschlachtet. Das ist ein Plus von knapp 2 % gegenüber 2021. Die Schlachtmengen bei Hühnerfleisch blieben mit 128.404 Tonnen relativ konstant im Vorjahresvergleich (+0,5 %). Die Produktion von Putenfleisch wurde um 9 % ausgeweitet, das größte Plus zeigte sich bei Entenfleisch (+36 %). Im vergangen Jahr stiegen die Einfuhren von Geflügelfleisch um 1,1 % auf 113.933 Tonnen, die Exporte betrugen 82.667 Tonnen und waren damit um knapp 8 % rückläufig.
Selbstversorgung bei Putenfleisch erhöht
Der Selbstversorgungsgrad, also der Beitrag der heimischen Produktion zur Abdeckung des Inlandsverbrauchs, war 2022 insgesamt etwas rückläufig. Österreich konnte seinen Bedarf an Geflügelfleisch nur zu 77 % aus heimischer Produktion sichern und blieb weiterhin auf Importe angewiesen. 2021 lag der Wert noch bei 78 %. Das größte Minus zeigte sich bei Hühnerfleisch: der Selbstversorgungsgrad betrug 86 % im Jahr 2022, gegenüber 89 % ein Jahr zuvor. Bei Truthahn-, Enten- und Gänsefleisch wurden jedoch Zuwächse gemeldet. Die Selbstversorgung am Putenmarkt wurde um 3 Prozentpunkte auf 51 % ausgebaut – ein Höchstwert, der zuletzt 2003 erreicht wurde. Ein deutlicher Sprung zeigte sich bei Entenfleisch: 28 % der Inlandsnachfrage konnten demnach durch heimische Mäster gedeckt werden (2021: 20 %). Bei Gänsefleisch gab es eine Erhöhung auf 34 % (2021: 29 %). Der Pro-Kopf-Verbrauch bei Geflügelfleisch betrug 2022 insgesamt 21,8 kg – ein Plus von 0,3 kg gegenüber 2021. Davon entfielen 16,5 kg auf Hühnerfleisch und 4,7 kg auf Pute.
| Selbstversorgungsgrad in % | Pro-Kopf-Verbrauch in kg | |||
| 2021 | 2022 | 2021 | 2022 | |
| Hühner | 89% | 86% | 16,2 | 16,5 |
| Truthühner | 48% | 51% | 4,6 | 4,7 |
| Enten | 20% | 28% | 0,5 | 0,5 |
| Gänse | 29% | 34% | 0,2 | 0,2 |
| Geflügel gesamt | 78% | 77% | 21,5 | 21,8 |
Quelle: Statistik Austria
Selbstversorgung bei Eiern auf Höchststand
Die Eierproduktion wurde in den letzten Jahren kontinuierlich ausgeweitet. Österreichs Legehennenbetriebe erzeugten 2022 in Summe 2,38 Mrd. Eier (147.786 Tonnen). Das war ein Plus von 2,8 % gegenüber 2021. In den letzten zehn Jahren konnte die Produktion um 38 % gesteigert werden. Auch die Inlandsverwendung mit 2,54 Mrd. Eiern (157.703 Tonnen) zog gegenüber 2021 um 1,3 % an. Hier zeigte sich, dass der Nahrungsverbrauch zunahm, die Verarbeitung aber um 20 % deutlich heruntergeschraubt wurde. Die Selbstversorgung mit Eiern und Eiprodukten erhöhte sich 2022 folglich auf 94 % und lag damit über dem Niveau von 2021 (92 %). Im Rückblick der letzten zehn Jahre stieg der Wert von 83 % (2012) auf 94 % (2022).
Quelle: Statistik Austria
Steigender Eierverbrauch: 248 Eier pro Person
Die Österreicherinnen und Österreicher verbrauchten im Jahr 2022 sechs Eier mehr als im Jahr zuvor. Mit insgesamt 248 Eiern erzielte der Pro-Kopf-Verbrauch das bisher höchste Niveau. Die Bilanz der Statistik Austria berücksichtigt dabei Eier und die wichtigsten eihaltigen Produkte. Nachdem im Corona-Jahr 2020 die Talsohle mit 236 Eiern erreicht wurde, zog der Pro-Kopf-Verbrauch in den letzten zwei Jahren wieder stetig an.
Kennzahlen Österreich: Erzeugerpreis- und Produktionsübersicht 2022
DIin Reiterer, 04.09.2023