Getreideernte 2010 - Wetterkapriolen beeinträchtigen stark die Ernte

06.08.2010 Erntemenge unter Vorjahresniveau

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„Das Getreidejahr 2010 war vom Anbau bis zur Ernte geprägt durch einen extremen Witterungsverlauf“, fasst Dipl.-Ing. Günter Griesmayr, Vorstandsvorsitzender der Agrarmarkt Austria (AMA) die Ergebnisse der Getreideernte 2010 zusammen.

Die relativ guten Ergebnisse im Frühdruschgebiet (nördliches Burgenland) ließ Erwartungen auf eine gute Ernte zu. Es stellte sich jedoch bald heraus, dass dieser Trend nicht gehalten werden kann. Die nasskalte Witterung im Mai und Juni und die folgende Hitzewelle im Juli mit einer Reihe von Tropentagen waren der Grund für die regional unterschiedlichen Erträge. Zusätzlich wurde der Ernteverlauf in den Hauptanbaugebieten durch Regentage immer wieder verzögert und erschwert.

Bei den Mengen und Qualitäten zeigt sich ein differenziertes Bild. Bei Gerste sind geringere Erträge mit schwachen Hektolitergewichten, vor allem bei der Sommergerste zu verzeichnen. Die Braugerste ist durch eine schwache Siebung gekennzeichnet. Mengenmäßig liegt der Weizen unter den Erwartungen, die erreichten Qualitäten sind dagegen bisher zufriedenstellend.
„Mit einer prognostizierten Gesamternte von rund 2,9 Mio. Tonnen ohne Mais und einer Gesamternte inklusive Mais von rund 4,6 Mio. Tonnen wird heuer eine um fünf Prozent geringere Ernte als im Vorjahr erwartet“, erklärt Dipl.-Ing. Günter Griesmayr.

Vermarktung der Ernte zu besseren Bedingungen

„Aufgrund des im Vergleich zu den Vorjahren geringeren Angebotes darf sich die Landwirtschaft berechtigte Hoffnungen auf höhere Erlöse für die heurige Ernte machen, obwohl auch heuer wieder die Vermarktung eine Herausforderung für die Landwirtschaft und den Getreidehandel darstellt“, so der Vorsitzende des Verwaltungsrates der AMA, ÖkR Franz Stefan Hautzinger. „Die Notierungen der Landwirtschaftlichen Produktenbörse in Wien dieser Woche bestätigen diese Annahme, so notiert beispielsweise Qualitätsweizen mit 173,- bis 193,- EUR/t, um rd. 49,- EUR/t höher als im Vorjahr, Futtergerste notiert mit 120,- bis 130,- EUR/t, um rd. 31,- EUR/t höher als 2009“, stellt Hautzinger ergänzend fest.
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Dipl.-Ing. Günter Griesmayr
 
 

Bewährte Mengen- und Qualitätsstrategie fortsetzen

Die in den letzten beiden Jahren geschaffenen alternativen Verarbeitungswege mit dem Ethanolwerk in Pischelsdorf und dem Stärkeerzeuger Jungbunzlauer sind für den österreichischen Getreidemarkt ein nicht mehr wegzudenkender Faktor. Vor allem werden hierfür schwächere Weizenqualitäten, Mais, Triticale sowie Futtergerste verarbeitet.
„Trotzdem und auch im Angesicht einer gegenüber den Vorjahren schwächeren Ernte kann Österreich die traditionellen Exportmärkte bedienen“, beruhigt ÖkR Hautzinger und stellt klar: „Für die Landwirtschaft hat sich die Prioritätenliste nicht geändert – zuerst Lebensmittel, dann die Futtermittel und zuletzt die Belieferung des Energiebereiches.
Kurz gesagt Teller – Trog – Tank. Die Versorgung der Österreicher ist sichergestellt, alle Bereiche können mit Getreide bedient werden“.
Die Ausweitung der inländischen Verarbeitungskapazitäten schafft für die österreichische Landwirtschaft die Möglichkeit sowohl eine Qualitätsstrategie als auch eine Mengenstrategie zu verfolgen. Die Erfahrung der letzten Jahre zeigt, dass zwei Vermarktungsschienen für Landwirt, Handel und Verarbeiter durchaus bestehen können. Einerseits der Anbau von Qualitätsgetreide für die österreichischen Mühlen sowie für den Exportmarkt in Italien und andererseits die Versorgung der Mischfutterindustrie und des Bioethanolwerkes mit ertragreichen Getreidesorten.
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Präsident ÖkR Franz Stefan Hautzinger

Weltweit werden die Prognosen nach unten revidiert

„Nicht nur in Österreich sind die Hoffnungen auf eine gute Ernte gesunken, auch EU-weit werden die Prognosen nach unten korrigiert. Trockenes und heißes Wetter in Deutschland, Frankreich sowie in weiten Teilen Russlands, das feuchte, kalte Wetter in Osteuropa ließen die Ernteprognosen sinken und verringern die Exportprogramme nicht nur in der EU sondern auch in der Schwarzmeerregion. Trotzdem wird heuer wieder mit über 1,7 Mrd. Tonnen eine hohe Weltgetreideernte erwartet, dennoch kann diese mit dem weltweiten Verbrauch nicht Schritt halten. Die Weltgetreidevorräte werden, wenn auch geringfügig, reduziert. Letztendlich bleiben die Vorräte mit weltweit nahezu 370 Mio. Tonnen weiterhin hoch.
Das mehrmalige Revidieren der Erntemengen in den wichtigsten Getreideerzeugerländern und die damit verbundenen Anpassungen der weltweiten Weizen- und Gerstenbilanzen lassen die Preise nach oben klettern“, berichtet Christian Gessl, Abteilungsleiter für Marktordnungen und Marktberichte.

„Auch für die nächsten Jahre zeigen Marktprognosen kein Ende der Verbrauchszunahme. Weiterhin gute Getreideernten sind Voraussetzung um den weltweiten Verbrauch zu decken und die Lagerbestände auf dem derzeitigen Niveau zu halten“, erklärt Christian Gessl.

Flächenentwicklung in Österreich

Die Getreideanbaufläche ist österreichweit gegenüber dem Vorjahr um 2,6 % zurückgegangen. Die BIO-Anbauflächen überschritten heuer erstmals die 100.000 ha Grenze.
Entgegen den Erwartungen wurden die Anbauflächen für Weichweizen zurückgenommen. Auch Wintergerste, Triticale und Roggen wurden weniger angebaut. Stark reduziert wurde erneut die Fläche bei Sommergerste um 11,5 %.
Bei den Ölsaaten verringerte sich die Rapsfläche, Körnererbse wurde ebenfalls deutlich weniger angebaut. Einen deutlichen Flächenzuwachs konnten hingegen Sojabohne und Ölkürbis erreichen. Die Stilllegungsflächen (Grünbrache, Blühflächen) sind gegenüber dem Vorjahr leicht rückläufig.
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Christian Gessl
 

Anbaubedingungen und Ernteergebnisse

Das Vegetationsjahr 2009/2010 war geprägt durch einen relativ milden Herbst mit normalen Aussaatbedingungen, wobei es jedoch regional etwas zu trocken war. Der Winter war kalt und relativ trocken. Die lange Schneelage verzögerte jedoch im Frühjahr den Anbau des Sommergetreides und führte zu einer verspäteten Aussaat.

Zu nass – zu kalt – zu heiß

Die Kulturen waren einer sehr unterschiedlichen Niederschlagsverteilung und unterdurchschnittlichen Temperaturen ausgesetzt. Sowohl der „Blütemonat“ Mai als auch der Monat Juni waren geprägt durch wenig Sonnenschein und überdurchschnittlich große Regenmengen.
Diese feuchte und kühle Witterung wurde dann im Juli schlagartig von einer Hitzewelle mit einer Serie von Tropentagen abgelöst, welche zum Teil beim noch nicht voll entwickelten Korn zu einer vorzeitigen Abreifung führte.
Regional kam es zu erheblichen Unwetterschäden durch Sturm und Hagel, welche die Kulturen zerstörten.

Die heurige Getreideernte ist geprägt von regional sehr unterschiedlichen Erträgen und wird mit einer geschätzten Gesamtmenge in der Höhe von rund 2,9 Mio. t (ohne Mais) etwas geringer als im Vorjahr ausfallen. Witterungsverlauf und Bodenbonitäten sind Hauptfaktoren für die Unterschiede in Menge und Qualität der einzelnen Kulturen.
Die extremen Witterungsbedingungen mit dem feuchten und kühlen Frühjahr haben die Kulturen auf den schwereren Böden stärker in Mitleidenschaft gezogen. Die stauende Nässe wirkte sich negativ auf Ertrag und Qualität aus. Entgegen dem normalen Trend waren diesmal die leichteren Böden die ertragreicheren. Zudem war das Getreide Anfang Juli zu Beginn der Hitzewelle in der Entwicklung verspätet, was sich wiederum negativ auf die Kornentwicklung auswirkte.

Hartweizen
(Durum, Verwendung in der Teigwarenherstellung)

Die Durumweizenfläche wurde gegenüber dem Vorjahr um 3,7 % auf ca. 17.500 ha ausgedehnt. In den traditionellen Durumweizenanbaugebieten Ostösterreichs zeigt sich ein geteiltes Bild: Bei Winterdurum sind die Ergebnisse enttäuschend, hingegen sind bei Sommerdurum zufriedenstellende Erträge und Qualitäten zu erwarten, die ungünstigen Vegetationsbedingungen im Frühjahr hatten weniger Auswirkung.
Die Erträge bewegen sich bei Winterdurum im Durchschnitt bei knapp über 40 dt/ha, bei Sommerdurum wurden bis zu 55 dt/ha erzielt.

Weichweizen
(Verwendung bei der Erzeugung von Mehl, Brot und Gebäck)

Die Anbaufläche hat sich gegenüber dem Vorjahr um ca. 6.700 ha verringert
(-2,3 %). Das Ertragsniveau wird derzeit österreichweit im Durchschnitt auf 52 dt/ha geschätzt. Man kann davon ausgehen, dass der heurige Weizen zu rund 25-30 % Premiumqualität (über 15 % Protein), rund 30-40 % Qualitätsweizen (mind. 14 % Protein) und rund 30 % Mahl- und Futterqualität aufweist.
Laut ersten vorliegenden Berichten der Versuchsanstalt für Getreideverarbeitung aus den Frühdruschgebieten weisen die Weizenpartien sehr gute Qualitäten auf (ein durchschnittliches Hektolitergewicht von 80 kg sowie Fallzahlwerte von über 300 Sekunden).
Durch die wechselhaften Witterungsverhältnisse in der letzten Woche wurde der Weizendrusch im Weinviertel und Oberösterreich immer wieder unterbrochen.

Die bis dato angelieferten Mahlweizenpartien aus den Frühdruschgebieten in Oberösterreich weisen gute Qualitäten auf (Hektolitergewichte bis zu 80 kg, Proteinwerte zwischen 12,0 und 13,5 %).
Auch die traditionelle Schiene des Qualitäts- und Premiumweizenexportes nach Italien wird mit der heurigen Ernte ausreichend bedient werden können.

Roggen
(Verwendung bei der Broterzeugung)

Die heurige Roggenanbaufläche mit 45.700 ha ist gegenüber dem Vorjahr um 5,8 % deutlich reduziert worden. Die Roggenerträge werden bei rd. 38 dt/ha erwartet. Die bereits geernteten Qualitäten sind zufriedenstellend. Abzuwarten ist noch die Ernte und deren Ergebnisse aus dem Waldviertel.

Wintergerste
(Verwendung in der Tierfütterung)

Der Anbau der Wintergerste wurde gegenüber dem Jahr 2009 reduziert. Die Anbaufläche beträgt heuer rd. 85.500 ha (-2 % gegenüber dem Vorjahr). Das Ertragsvolumen schwankt zwischen 45 und 60 dt/ha. Die Qualitäten sind jedoch zum Teil enttäuschend, die Hektolitergewichte bewegen sich nur zwischen 57 – 62 kg.

Braugerste - ist trotz Flächenrückgang ausreichend vorhanden
(Sommergerste; Verwendung in der Malz- bzw. Biererzeugung)

Die Fläche von rund 83.300 ha ergibt zum Vorjahr einen Rückgang um knapp 11.000 ha (-11,5 %) und wurde in Folge deutlich reduziert. Diese Kultur war am stärksten vom heurigen Witterungsverlauf betroffen und lässt nur enttäuschende Erträge von 30 dt/ha erwarten. Der Braugerstenanteil dürfte sich nur bei 30 – 40 % bewegen, 20 – 30 % sind Brauhoffnungsgerste.

Triticale
(Verwendung in der Tierfütterung und in der Ethanolerzeugung)

Triticale entwickelt sich neben seinem Hauptverwendungszweck als betriebseigenes Futtermittel immer mehr als wertvoller Rohstoff für die Ethanolproduktion. Dennoch wurde die Anbaufläche um 2.800 ha auf 47.800 ha (-5,6 %) reduziert. Erträge von 50 dt/ha werden erwartet, wobei die Qualitäten zufriedenstellend sind.

Ölraps
(Verwendung als Speiseöl und Biodiesel)

Der Rapsanbau ist gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen. Die Fläche von rd. 54.000 ha zeigt ein Minus von 5,5 % gegenüber dem Vorjahr. Bei Raps ist festzustellen, dass im gesamten Anbaugebiet durchschnittliche Erträge erzielt werden konnten, wobei jedoch die hohen Erwartungen nicht erfüllt wurden. Die Erträge bewegen sich bei ca. 30 dt/ha.

Sojabohne - gewinnt wieder an Bedeutung
(Verwendung als Nahrungsmittel und Tierfutter)

Der Anbau von Sojabohnen befindet sich weiterhin im Aufwärtstrend. Im Vergleich zum Vorjahr wurde die Anbaufläche um 36 % auf 34.300 ha ausgedehnt. Die gestiegenen Betriebsmittelpreise und das schwache Preisniveau bei Gerste haben zu einem verstärkten Anbau geführt. Die derzeitigen klimatischen Verhältnisse schaffen für die Sojabohne ausgezeichnete Wachstumsbedingungen.

Körnererbsen
(Verwendung in der Tierfütterung)

Der Körnererbsenanbau hat in Österreich nur mehr geringe Bedeutung. Bei dieser Kulturart ist ein stetiger Rückgang im Anbau zu verzeichnen. Die heurige Anbaufläche von rd. 13.600 ha zeigt eine weitere Reduktion um 10,6 % zum Vorjahr. Die Erträge sind aber mit 25 - 40 dt/ha überraschend gut im Vergleich mit den enttäuschenden Werten der Vorjahre. Diese Kultur wird als betriebseigenes Futtermittel und aus Gründen der Fruchtfolge angebaut.

Körnermais
(Verwendung bei Stärke- und Ethanolerzeugung sowie in der Tierfütterung)

Der Anbau von Körnermais wurde auf eine Fläche von 180.000 ha geringfügig um 0,7 % ausgedehnt. Die Bestände zeigen sich momentan in sehr unterschiedlichen Zuständen, die extremen Witterungsbedingungen mit nasskalter Witterung im Mai und Juni sowie der Hitzewelle im Juli haben die Bestände nicht recht entwickeln lassen. Es bleibt abzuwarten, ob sich die Kulturen in den kommenden Monaten noch erholen können.

Internationaler Getreidemarkt

EU-27: Geringere Ernte als in den Vorjahren prognostiziert

Das abgelaufene Getreidewirtschaftsjahr brachte der EU-27 nach der Rekordernte 2008 eine weitere gute Ernte ein. Sowohl die hohen Lagerbestände als auch die Wirtschaftskrise hatten Auswirkungen auf das niedrige Preisniveau für Getreide. Gerste war ein Überschussprodukt, große Mengen konnten im Laufe des Wirtschaftsjahres nur in der staatlichen Intervention vermarktet werden. Der fallende Kurs des Euro zum Dollar hat jedoch die europäischen Getreideexporte wieder konkurrenzfähiger gemacht und somit konnten mit einem Gesamtvolumen von über 20 Mio. t große Mengen ausgeführt werden.

Die heurige Getreideernte in der EU-27 wird mittlerweile auf rund 280 Mio. t geschätzt und liegt somit klar unter den beiden Vorjahren. Auch die Ölsaatenproduktion wird trotz eines Flächenanstiegs mit 29 Mio. t geringer als erwartet ausfallen.
Die Getreidefläche wurde um knapp 3 % verringert, übermäßige Hitze im Westen und Norden (Frankreich, Deutschland) sowie hohe Niederschläge in Osteuropa beeinträchtigten Erträge und Qualität. Derzeit werden in Westeuropa generell bessere Qualitätswerte sowie höhere Erträge als in den osteuropäischen Regionen erwartet. Die geringere Erntemenge – hauptsächlich bei Gerste - kann durch die hohen Lagerbestände aus dem Vorjahr kompensiert werden. Die Getreideexporte aus der Europäischen Union werden generell geringer ausfallen. Beim Verbrauch wird mit einem weiteren Anstieg bei der Ethanolerzeugung sowie mit einem Rückgang in der Mischfutterproduktion gerechnet. In Summe wird erstmals nach zwei Jahren ein Rückgang des Gesamtlagerstandes für Getreide prognostiziert.
Durch die ab dem kommenden Wirtschaftsjahr geltenden verschärften Regeln bei der Getreideintervention fällt die staatliche Lagerung als marktordnungspolitisches Instrument weg und steht nur für Krisenszenarien zur Verfügung. Derzeit lagern in den EU-Mitgliedstaaten ca. 6,7 Mio. t Interventionsgetreide (überwiegend Gerste).

Weltmarkt: Verbrauch übersteigt Produktion – Lagervorräte bleiben hoch

Weltweit wird wieder von einer hohen Weltgetreideernte ausgegangen, trotzdem kann diese mit dem weltweiten Verbrauch nicht Schritt halten. Aktuelle Prognosen gehen davon aus, dass sowohl bei Weizen als auch bei Mais der weltweite Verbrauch mittlerweile die Produktion übersteigt. Gründe für den Verbrauchsanstieg sind einerseits der steigende Bedarf bei der Bioethanolerzeugung und andererseits die konstant wachsende Bevölkerung. Experten rechnen somit mit einem geringfügigen Abbau der weltweiten Bestände.
Die weltweite Weizenproduktion wird um nahezu 4 % geringer ausfallen als im Vorjahr. Die Produktionsrückgänge verzeichnen hauptsächlich Russland und Kanada. Aus der Schwarzmeerregion wird mit deutlich geringeren Exporten als in den Vorjahren gerechnet. Die Schätzungen bezüglich den Getreideexporten aus Russland belaufen sich derzeit auf 8 Mio. t. Im Jahr 2009 betrugen die Exporte 22 Mio. t. Die Situation wird zusätzlich verschärft durch einen Exportstopp, der mit 15.08. in Kraft tritt.
Auch die Gerstenernte wird weltweit aufgrund der Witterungsverhältnisse (Trockenheit und Hitzewelle in Russland, Regen in Kanada) geringer erwartet, sodass auch hier mit einem Abbau der weltweiten Bestände gerechnet wird.

Diese Prognosen zeigen bereits Auswirkungen an den Hauptbörsen in Europa und Übersee, wo für Getreide die Preistendenzen stark nach oben zeigen. So bewegen sich die Weizennotierungen in Paris mit über 200,- EUR/t um ein Drittel höher als vor einem Jahr. Von einer endgültigen Preisfindung kann derzeit noch nicht gesprochen werden, da einerseits die Ernteeinbringung in Teilen Europas noch nicht abgeschlossen ist und andererseits widersprüchliche Einschätzungen über geplante Exportprogramme aus der Schwarzmeerregion vorliegen.
Die Maisproduktion wird derzeit um 2 % höher als im Vorjahr, mit dem größten Zuwachs in China, geschätzt. Die weltweite Ölsaatenproduktion wird mit 430 Mio. t nahezu unverändert erwartet.

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Öffentlichkeitsarbeit & Assistent des Vorstandes
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