FAO-Preisindex im März 2025
14.04.2025 Preise im März 2025 stabilDer FAO-Nahrungsmittel-Preisindex stellt eine Maßzahl für die monatliche Änderung der Preise auf den internationalen Märkten dar. Er ist der gewogene Durchschnitt getrennt ermittelter Preisindizes von 5 verschiedenen Produktgruppen (Getreide, pflanzliche Öle, Zucker, Milchprodukte, Fleisch) und repräsentiert insgesamt 73 weltweite Notierungen. Die Gewichtung der 5 Teil-Indizes erfolgt anhand der Exportanteile der jeweiligen Produktgruppe in den Jahren 2014-2016. Die nachträgliche Berichtigung der Indexreihe ist möglich und üblich. Daher muss für Vergleichszwecke immer die allerjüngste Ausgabe des FAO-Nahrungsmittel-Preisindexes herangezogen werden.
FAO-Nahrungsmittel-Preisindex für einzelne Produktgruppen und gesamt:
März 2025 | Februar 2025 - berichtigt | |
---|---|---|
Getreide | 109,7 | 112,6 |
Pflanzliche Öle | 161,8 | 156,0 |
Milchprodukte | 148,7 | 148,7 |
Fleisch | 118,0 | 118,0 |
Zucker | 118,5 | 117,0 |
FAO-Nahrungsmittel-Preisindex | 127,1 | 126,8 |
Der FAO-Nahrungsmittel-Preisindex lag im März 2025 bei durchschnittlich 127,1 Punkten und blieb damit gegenüber Februar nahezu unverändert. Rückgänge bei den Preisindizes für Getreide und Zucker glichen Anstiege bei Fleisch und pflanzlichen Ölen aus, während der Preisindex für Milchprodukte stabil blieb. Insgesamt lag der FFPI um +6,9 % höher als vor einem Jahr, aber immer noch -20,7 % unter dem im März 2022 erreichten Höchststand.
Der FAO-Getreide-Preisindex lag im März bei durchschnittlich 109,7 Punkten und damit -2,6 % niedriger als im Vormonat und -1,1 % niedriger als im März 2024. Die weltweiten Weizenpreise gingen im März zurück, da die Besorgnis über die Erntebedingungen in einigen wichtigen Exportländern der nördlichen Hemisphäre nachließ, während die Unsicherheit über zunehmende Handelsspannungen die Marktstimmung belastete. Der Rückgang wurde jedoch durch Währungsschwankungen, einen geringeren Angebotsdruck in Russland und die Aufhebung der türkischen Weizenimportquote abgeschwächt. Nach mehreren aufeinanderfolgenden monatlichen Anstiegen gingen die Weltmarktpreise für Mais im März ebenfalls zurück. Ausschlaggebend dafür waren die verbesserten Erntebedingungen in Brasilien aufgrund der jüngsten Regenfälle, der Beginn der Ernte in Argentinien, die rückläufigen Prognosen für die kommende Saison in den USA, die schwächer als erwartet ausgefallene Importnachfrage aus China und die Besorgnis über handelspolitische Änderungen in verschiedenen Ländern. Bei anderen Grobgetreidearten gingen die Weltmarktpreise für Sorghum zurück, während die Gerstenpreise leicht anstiegen.
Der FAO-Preisindex für Reis ging im März um -1,7 % zurück, da die schwache Importnachfrage und das reichliche Angebot an exportierbarem Getreide die Exportnotierungen unter Abwärtsdruck setzten.
Der FAO-Pflanzliche-Öle-Preisindex erreichte im März einen Durchschnittswert von 161,8 Punkten und lag damit um +3,7 % höher als im Vormonat und weiterhin deutlich +23,9 % über dem Niveau des Vorjahres. Der anhaltende Anstieg des Index war auf die höheren Preise für Palm-, Soja-, Raps- und Sonnenblumenöl zurückzuführen. Die internationalen Palmölpreise stiegen den zweiten Monat in Folge, was in erster Linie auf das anhaltend knappe Angebot in den wichtigsten Erzeugerländern Südostasiens zurückzuführen ist, wo die Produktion ihren saisonalen Tiefstand erreicht hat. Unterdessen stiegen die Weltnotierungen für Sojaöl, gestützt durch eine robuste weltweite Importnachfrage aufgrund seiner preislichen Wettbewerbsfähigkeit im Vergleich zu anderen Ölen, trotz der gedämpften Nachfrage aus dem Biokraftstoffsektor, insbesondere in den USA. Auch die internationalen Preise für Raps- und Sonnenblumenöl stiegen seit Februar an, was auf das schwindende Angebot der großen Exporteure bei gleichzeitig fester weltweiter Importnachfrage zurückzuführen ist.
Der FAO-Fleisch-Preisindex* lag im März bei durchschnittlich 118,0 Punkten und damit um +0,9 % über dem revidierten Wert vom Februar und um +2,7 % über dem Vorjahresniveau. Der Anstieg war in erster Linie auf höhere Schweinefleischpreise zurückzuführen, vor allem aufgrund steigender Notierungen in der EU, nachdem Deutschland wieder den Status der MKS-Freiheit erlangt hatte, was wichtige Handelspartner wie Großbritannien und Nordirland dazu veranlasste, die Einfuhrverbote aufzuheben. Die steigende Nachfrage trug zur Stabilisierung des Marktes bei, während die Aufwertung des Euro gegenüber dem US-Dollar den Aufwärtstrend unterstützte. Auch die Preise für Schafsfleisch stiegen aufgrund der starken weltweiten Nachfrage vor den Osterfeiertagen. In ähnlicher Weise stiegen die Weltmarktpreise für Rindfleisch, was auf ein knappes globales Angebot und eine robuste internationale Nachfrage zurückzuführen ist. Unterdessen blieben die Preise für Geflügelfleisch weitgehend stabil, da sich Angebot und Nachfrage trotz der anhaltenden Herausforderungen durch die weit verbreiteten Ausbrüche der Geflügelpest in einigen wichtigen Erzeugerländern weltweit die Waage hielten.
Der FAO-Milchprodukte-Preisindex lag im März bei 148,7 Punkten, unverändert gegenüber Februar 2025, aber immer noch +19,9 % höher als vor einem Jahr. Die Stabilität des Index spiegelt einen Rückgang der internationalen Käsepreise wider, der durch einen Anstieg der Notierungen für Butter und Milchpulver ausgeglichen wurde. Die internationalen Butterpreise stiegen im dritten Monat in Folge, und zwar um + 3,9 % im Vergleich zum Februar, was auf starke Einzelhandelsumsätze und eine wachsende internationale Nachfrage bei saisonal rückläufigen Lieferungen in Ozeanien und einer schleppenden Produktion in Europa zurückzuführen ist. Die Preise für Magermilchpulver stiegen den zweiten Monat in Folge, unterstützt durch eine starke internationale Nachfrage und ein knapperes Angebot. Die internationalen Notierungen für Vollmilchpulver stiegen ebenfalls leicht an, da die gemischte Exportnachfrage in Europa - die durch das Auftreten der Maul- und Klauenseuche in einigen europäischen Ländern beeinträchtigt wurde - durch eine schwächere globale Kaufaktivität aus Ozeanien angesichts der saisonal rückläufigen Milchproduktion weitgehend ausgeglichen wurde. Die internationalen Käsepreise sanken um -1,8 %, nachdem sie neun Monate in Folge gestiegen waren, was auf ein stabiles Angebot in Europa und eine schwächere internationale und inländische Nachfrage in Ozeanien zurückzuführen war.
Der FAO-Zucker-Preisindex lag im März bei durchschnittlich 116,9 Punkten und damit -1,4 % niedriger als im Februar und -12,3 % niedriger als vor einem Jahr. Der Rückgang war vor allem auf Anzeichen einer schwächeren weltweiten Nachfrage zurückzuführen, die die Besorgnis über ein knappes globales Zuckerangebot verringerte. Darüber hinaus trugen die jüngsten Niederschläge in den wichtigsten Zuckerrohranbaugebieten Südbrasiliens nach einer Periode anhaltender Trockenheit weiter zum Rückgang der Weltmarktpreise für Zucker bei. Die sich verschlechternden Produktionsaussichten in Indien und die anhaltenden Bedenken hinsichtlich der allgemeinen Aussichten für die Zuckerrohrernte in Brasilien übten jedoch weiterhin Aufwärtsdruck auf die Preise aus und begrenzten den monatlichen Rückgang im März.
*im Unterschied zu den anderen Warengruppen sind die meisten Preise, die in die Kalkulation des FAO-Fleisch-Preisindex einfließen, zum Zeitpunkt der Errechnung und Veröffentlichung des Preisindex noch nicht verfügbar. Deshalb war der Wert des Fleisch-Preisindex in den meisten der letzten Monate eine Mischung aus vorausgesagten und beobachteten Preisen. Das kann in bestimmten Fällen eine deutliche Revision des endgültigen Wertes des FAO-Fleisch-Preisindex bedeuten, welche wiederum den Nahrungsmittel-Preisindex beeinflussen kann.
Im November 2024 wurde der Fleischpreisindex überarbeitet, um die Genauigkeit bei der Darstellung der wichtigsten international gehandelten Fleischprodukte zu erhöhen. Diese Revision beinhaltet historische Anpassungen für die folgenden spezifischen Preise: Die brasilianischen Geflügelfleischpreise wurden an die von der nationalen Regierung bereitgestellten Definitionen angepasst (Quelle: Comex Stat); die australischen Rinderfleischpreise werden nun aus den von Meat and Livestock Australia (MLA) gemeldeten FOB-Werten abgeleitet; die australischen Schaffleischpreise wurden überarbeitet, um sich auf das schwergewichtige Lammfleischprodukt zu konzentrieren (Quelle: MLA), das den Exportmarkt besser repräsentiert; und die neuseeländischen Schaffleischpreise wurden aktualisiert, um den durchschnittlichen Lammexportwert zu verwenden (Quelle: AgriHQ).
Kellner, 14.04.2025