AMA-Bio-Ertragserhebung: Bio-Erträge unter Vorjahr
24.09.2021 Das fünfte Jahr in Folge wurden von der AMA die biologischen Erträge getrennt von den konventionellen Erträgen erhoben.Während der konventionelle Weichweizenertrag um -7% zum Vorjahr abfällt, verzeichnet Bio-Weichweizen lediglich ein Minus von -6% und liegt mit 38,6 dt/ha auf einem durchschnittlichen Niveau. Niederösterreich ist mit 26.118 ha auch für Bio-Weichweizen das bedeutendste Anbaugebiet und konnte den Hektarertrag mit 42,4 dt/ha geringfügig zum Vorjahr steigern.
Bio-Dinkel wurde mit 30,12 dt/ha geerntet und liegt damit um +1% über dem Vorjahr. Die Fläche jener Kultur ist zu 63 % biologisch und somit die Getreideart mit dem höchsten Bio-Anteil. Die Bio-Dinkelfläche nahm um 2.921 ha auf 12.756 ha zum Vorjahr zu, da 2020/2021 um 32% höhere Preise für jene Kultur ausbezahlt wurden (412 EUR/t). Auch die Bio-Dinkelvermahlung wies laut AMA-Daten von 2016/2017 bis 2020/2021 eine Steigerung um 78% auf.
Bio-Roggen wird mit 31,9 dt/ha unter 2020 (33,6 dt/ha) geerntet.
Wintergerste ist auch unter den im Sommer geernteten Bio-Getreidearten ertraglich am besten mit 41,7 dt/ha (2020: 42,4 dt/ha).
Enttäuschend stellt sich der Hektarertrag der intensiven Kultur Ölraps in der biologischen Wirtschaftsweise im Erntejahr 2021 dar: mit 9,3 dt/ha wurde der bisher niedrigste Bio-Rapsertrag erhoben. Raps ist die Druschfrucht auf den Äckern Österreichs mit dem geringsten Anteil an biologischer Bewirtschaftung, nämlich lediglich 0,5%, da der Ertragsunterschied zwischen der konventionellen und biologischen Wirtschaftsweise für jene Kultur mit -70% am größten ausfällt.
Generell kann gesagt werden, dass die Ertragsdifferenzen zwischen konventioneller und biologischer Wirtschaftsweise mit den Bio-Anteilen an der Gesamtfläche negativ korrelieren. Das bedeutet, dass die Ertragsunterschiede bei Körnerleguminosen und Dinkel gering ausfallen und daher ein hoher Anteil der Fläche biologisch bewirtschaftet wird. Bei Weichweizen sind die Unterschiede mit -42% im Mittelfeld, während Wintergerste (-44%) auf den konventionellen Betrieben wesentlich besser abschneidet, wodurch der geringere Bio-Anteil an der Fläche erklärt werden kann. Ölraps weist als besonders intensive Kultur die größten Unterschiede (-70%) auf, wodurch der geringe Bio-Anteil an der Fläche von lediglich 0,5 % erklärt werden kann.
DI Herz, 24.09.2021