AMA-Sommerertragserhebung: Erträge unter Vorjahr
23.09.2021 Hektarertrag von Weichweizen im Durchschnitt aber unter guten Vorjahr; Roggen, Sommergerste und Raps unterdurchschnittlich.Die diesjährige Sommerertragserhebung der AMA bestätigt die Prognose der AMA im August: Die Hektarerträge der im Sommer geernteten Getreidearten liegen in Summe auf einem durchschnittlichen Niveau, konnten jedoch das gute Vorjahresergebnis nicht erreichen.
Weichweizen liegt mit 56,4 dt/ha um 9 % unter dem besten Ergebnis von 2017-2020 aus dem Vorjahr (62,2 dt/ha). Im Hauptanbaugebiet Niederösterreich wurde ein rein konventioneller Hektarertrag von 59,4 dt/ha erreicht, wodurch das Vorjahr (63,3 dt/ha) unterschritten wurde. Positiv für die Winterweichweizenentwicklung war die Wachstumsphase von März bis Ende Mai mit ausreichend Niederschlägen gepaart mit mäßigen Temperaturen, wodurch Weizen ausreichend bestocken (Bildung von Seitentrieben) und danach eine große Anzahl an Körner pro Ähre bilden konnte. Die darauffolgende Kornfüllungsphase war jedoch von Trockenheit in Kombination mit Hitze geprägt, wodurch die Kornausbildung litt und Summa Summarum nur mittelmäßige Hektarerträge geerntet wurden.
Überraschend für die diesjährige Ertragserhebung war das schlechte Abschneiden von Roggen. Jenes zweitbedeutendste Mahlgetreide sank auf einen Hektarertrag von 46,7 dt/ha und liegt damit um 9 % unter dem Vorjahr.
Wintergerste liegt heuer mit 64,0 dt/ha unter dem Rekordwert des Ertrages im Vorjahr von 69,2 dt/ha. In Oberösterreich – einem bedeutenden Anbaugebiet für jene Kultur – wurden durch das historisch größte Hagelereignis Ertragseinbrüche der sehr gut entwickelten Wintergerstenbestände erlitten. Der konventionelle Ertrag sank in Oberösterreich um 7 % auf 73 dt/ha, während Niederösterreich lediglich Rückgänge von 3 % verzeichnet wurden. Dennoch ist Wintergerste als einer der Gewinner des Klimawandels zu bezeichnen, da diese auf einer ständig wachsenden Fläche angebaute Kultur als zuerst geerntete Getreideart die Winterfeuchte besser als anderen (im Sommer geernteten) Getreidearten ausnützen kann.
Triticale verzeichnet mit 52,0 dt/ha einen Rückgang des Ertrags um -11% im Vergleich zum Vorjahr (58,3 dt/).
Die Sommergetreidearten Sommergerste (43,5 dt/ha) und Hafer (35,5 dt/ha litten unter der Hitzewelle und Trockenheit im Juni.
Enttäuschend sind erneut die Hektarerträge von Ölraps. Der Ertrag von 30,9 dt/ha liegt unter dem mageren Ergebnis des Vorjahres (31,5 dt/ha), da Schädlingsprobleme im Herbst und Frühjahr sowie die Junihitze die Ertragsbildung deutlich hemmte.
DI Herz, 23.09.2021