Getreideerzeugerpreise 2020/2021 über Vorjahr
27.07.2021 Die endgültigen Erzeugerpreise 2020/2021 stiegen für Weizen und Hartweizen bereits in der Ernte, während Futtergetreide und Roggen im Laufe des Vermarktungsjahres steigen konnten.Die endgültigen Erzeugerpreise für konventionelles Getreide im abgeschlossenen Wirtschaftsjahr 2020/2021 liegen laut den Erzeugerpreismeldungen der Erstaufkäufer an die AMA Summa summarum über dem Vorjahr. Für Premium- und Qualitätsweizen wurden im Hauptaufkaufsmonat August um 3 EUR/t mehr bezahlt. Mahlweizen stieg im August nur um 1 EUR/t zum Vorjahr. Der Mahlroggenpreis verzeichnete im August einen Preisrückgang: Mahlroggen wurde um 4 EUR/t weniger bewertet als im Vorjahr und um 30 EUR/t weniger bewertet als im Vorvorjahr, weshalb die Roggenfläche zurückgenommen wurde (-9 930 ha). Preislich interessant war erneut der Hartweizen (Durum), welcher mit 226 EUR/t auf das höchste Niveau seit fünf Jahren kletterte. Futtergerste musste im Erntemonat August 2020 entsprechend der großen Erntemenge Federn lassen.
Es sollte jedoch nicht unerwähnt bleiben, dass alle Erzeugerpreise für Getreide im Laufe des Jahres 2020/2021 v.a. seit Dezember 2020 deutliche Preisanstiege verzeichneten. Insbesondere Futtermais, Futterweizen und später auch Futtergerste konnten die Vorjahresniveaus deutlich übersteigen.
Die Ölsaaten Sojabohne und Raps weisen ebenfalls seit Dezember 2020 kräftige Preisanstiege zum Vorjahr auf.
Heuer werden das dritte Jahr in Folge auch die endgültigen Erzeugerpreise für Niederösterreich veröffentlich, da die Hälfte der Marktleistung laut AMA-Getreidemeldung in dieser Region erzielt wird. Die Erzeugerpreise für Österreich liegen in Monaten mit Preismeldungen aus Oberösterreich, der Steiermark und Kärnten höher als in Monaten, welche lediglich Preismeldungen aus Niederösterreich beinhalten.
Die Preise in Oberösterreich liegen im Mittel um 5-10 EUR/t höher als in Niederösterreich aufgrund der höheren Veredelungsdichte. In der Steiermark und in Kärnten werden aufgrund der geringeren Frachtkosten zum Hauptexportmarkt Italien und der höheren Veredelungsdichten durchschnittlich um 10-15 EUR/t bzw. 15-20 EUR/t mehr bezahlt.
DI Herz, 27.07.2021