Internationale Weizen-, Mais- und Sojakurse auf Mehrjahreshoch
08.01.2021 Die Notierungen für Getreide und Ölsaaten stiegen über die Weihnachtsfeiertage an den internationalen Leitbörsen und liegen somit höher als die bisherigen Preisspitzen im alten Jahr sowie den Vorjahren.Weizen erreicht Zweijahreshoch in Paris
Der Weizenkontrakt in Paris legt von Anfang Dezember bis Anfang Jänner 16 EUR/t zu. Der jetzige Kurs von 216 EUR/t (05.01.2020) übersteigt die bisherige Preisspitze des Jahres 2020 und nimmt das höchste Niveau seit zweieinhalb Jahren ein. Gründe für die Anstiege sind im bullischen Weizenmarkt in den USA zu suchen, da die dortige Weizennotierung auf ihr Sechsjahreshoch kletterte. Der US-Weizenmarkt wurde wiederum vom anhaltenden Streik der Getreideinspekteure in Argentinien und die daraus resultierenden stockenden Exporte beflügelt. Daher stiegen die US-Exporte in der Vorweihnachtswoche um ein Drittel zur Vorwoche. Als preisdrückende Argumente sind Niederschläge in den US-Weizenanbaugebieten sowie eine global gute Versorgungsbilanz zu nennen.
Höchster Maispreis seit 5 Jahren in Paris
Der Maiskurs kletterte im Laufe des Dezembers an der europäischen Leitbörse auf 201 EUR/t (05.01.2020). Damit wurde in Zuwachs von 17 EUR/t erzielt und das bisherige Fünfjahreshoch von Ende Oktober übertroffen. Auch für Mais ist der Anstieg am amerikanischen Markt mitverantwortlich: Jene Maiskurse stiegen auf ihr Sechsjahreshoch und verzeichneten zu Silvester den größten Tageszuwachs seit 2014. Die treibende Kraft hinter dem Kursplus ist der Exportstopp für Mais in Argentinien, da eine unsichere Inlandsversorgung durch die anhaltende Trockenheit befürchtet wird. Die bereits mehrmals berichtete hohe Maisnachfrage Chinas durch den Aufbau der Schweinbestände im Land der Mitte wirkt neben der generell knappen internationalen Maisbilanz unterstützend auf die Preise.
Der europäische Maismarkt ist neben den bullischen internationalen Impulsen auch von einer starken Nachfrage aus den Niederlanden und Belgien geprägt, da jene Länder ihre Schweinebestände erhöhten.
Sojakurse auf Mehrjahreshoch in Chicago
Die Notierung für Sojabohnen klettert Anfang Jänner an der Leitbörse in Chicago auf den höchsten Wert seit sechs Jahren. Auch für den Anstieg der bedeutendsten Ölsaat ist die schwierigen Situation in Südamerika ausschlaggebend: Die Trockenheit in Brasilien als auch Argentinien scheint kein Ende zu nehmen. Der seit Anfang Dezember andauernde Streik der Getreideinspekteure und der Arbeiter der Sojaindustrie erhöht die Sorge um ausreichende und zuverlässige Exporte aus diesem bedeutenden Produktionsland. Die ungebrochen hohe Sojanachfrage Chinas sei an dieser Stelle noch einmal als Preisunterstützung angeführt.
Die Notierung für Rapssaat in Paris kann durch den positiven Einfluss des Sojamarktes zulegen und nimmt Anfang Jänner das höchste Niveau (433,25 EUR/t am 05.01.2020) seit fünf Jahren ein.
Euronext Paris | ||
Mahlweizen | Futtermais | Rapssaat |
216,00 €/t | 201,00 €/t | 433,25 €/t |
CBoT Chicago | ICE Winnipeg | |
---|---|---|
Mahlweizen | Futtermais | Rapssaat (Canola) |
193,12 €/t | 158,52 €/t | 408,90 €/t |
Detaillierter Überblick:
DI Herz, 08.01.2021