AMA-Sommer-Ertragserhebung bestätigt überdurchschnittlichen Weizenertrag
18.09.2023 Ost-West-Gefälle der Erträge; östliches Ackerbaugebiet übertrifft Vorjahr, Oberösterreich fällt zu 2022 ab.Die finale Sommer-Ertragserhebung der AMA mit 2000 repräsentativ verteilten Prüfimpulsen im gesamten Bundesgebiet lieferte folgende Ergebnisse:
Konventioneller Weichweizen in Österreich übertrifft mit 67,4 dt/ha die Ergebnisse der Jahre 2017 bis 2022. Niederösterreich schneidet mit 65,4 dt/ha deutlich besser als in den Vorjahren ab (2022: 61,2 dt/ha), während das üblicherweise üppig mit Niederschlägen versorgte Oberösterreich unter das Vorjahr fällt (2023: 77,6 dt/ha, 2022: 80,2 dt/ha). Das Weinviertel weist – als bundesweit bedeutendstes Weizenanbaugebiet – heuer bessere Erträge als 2022 und als im Fünfjahresmittel auf: Im Bezirk Mistelbach wurden 60 dt/ha, (2022: 56 dt/ha), in Gänserndorf 59 dt/ha (2022: 47 dt/ha) und in Hollabrunn sogar 71 dt/ha (2022: 61 dt/ha) geerntet.
Das Westbahngebiet sowie das Waldviertel liegt unter dem guten Vorjahresergebnis: In St. Pölten wurden 66 dt/ha geerntet (2022: 77 dt/ha), in Krems 61 dt/ha (2022: 69 dt/ha). Oberösterreich litt heuer ebenso unter weniger Niederschlag als üblich, weshalb der Weichweizenertrag von 80,2 dt/ha im Vorjahr auf 77,6 dt/ha fiel. Die Region Linz-Urfahr liegt mit 79 dt/ha knapp unter 2022 (80 dt/ha), Eferding-Grieskirchen-Wels fällt mit 71 dt/ha deutlich schlechter aus als in 2022 (80 dt/ha).
Der konventionelle Roggenertrag liegt mit 54 dt/ha unter dem Vorjahr durch einen Rückgang in Niederösterreich. Die österreichweit größte Roggenfläche steht im Bezirk Zwettl, in welchem nur 51 statt 67 dt Roggen pro Hektar geerntet wurden. Auch im flächenmäßig zweitbedeutendsten Roggenbezirk Waidhofen an der Thaya wurden heuer (63 dt/ha) weniger geerntet als im guten Vorjahr (76 dt/ha).
Wintergerste ist weiterhin das Wintergetreide mit dem höchsten Hektarertrag (bessere Vorwinterentwicklung und früherer Reifetermin als Weichweizen) und liegt mit dem konventionellen Ertrag von 69 dt/ha gleichauf mit dem Vorjahr (69,2 dt/ha). Höhere Hektarerträge im Burgenland, geringe Rückgänge in Niederösterreich und Rückgänge in Oberösterreich führen zu diesem Ergebnis.
Raps konnte die ursprünglich üppige Frühjahrsentwicklung nicht in Mehrertrag umsetzten, da die Einlagerungsphase ins Korn zu abrupt beendet wurde (2023: 32,4 dt/ha, 2022: 32,2 dt/ha).
Sommer-Ertragserhebung 2023 (konv, bio)
18.09.2023, DI Herz