Bio-Ackerflächen übertreffen Anbaurekord im Vorjahr

24.04.2024 Die Anbauflächen von Bio-Sojabohnen, Bio-Ackerbohnen, Bio-Körnererbsen, Bio-Hirse, Bio-Hafer und Bio-Kürbis legen zum Vorjahr zu.

Der langjährige Trend der Bio-Ackerflächenzunahme wurde auch heuer mit einem Zuwachs von +2.103 ha weiter fortgesetzt, wodurch ein neues Rekordniveau von 279.796 ha Bio-Ackerflächen erreicht wurde. Der Bio-Anteil an der Gesamtackerfläche beträgt somit 21%. Dennoch sollte nicht unerwähnt bleiben, dass der diesjährige Zuwachs deutlich unter dem des Vorjahres von + 7.365 ha und auch unter den bisher größten Zuwächsen aus den Jahren 2018 (+10.359 ha) und 2019 (+29.641 ha) liegt.

Bio-Wintergetreidefläche reduziert – Sommergetreideanbau ausgedehnt

Bio-Getreide musste – ähnlich wie auf den konventionellen Flächen – durch den nassen Herbst einen Rückgang hinnehmen: Bio-Weichweizen verliert zum Vorjahr -2.325 ha, Bio-Roggen geht um -2.473 ha zurück. Bio-Wintergerste reiht sich mit einem Minus von -739 ha neben Bio-Dinkel (-587 ha) bei den „Verlierern“ der diesjährigen Flächenverschiebungen ein. Bio-Sommergerste (+587 ha) kann neben Bio-Hafer (+1.028 ha) und Bio-Hartweizen (+43 ha) zum Vorjahr zulegen. Neben den günstigeren Anbaubedingungen im Frühjahr kann für die Flächenausdehnungen von Bio-Hafer und Bio-Sommergerste, der Markt mitverantwortlich gemacht werden.
Im Jahr 2022/2023 verzeichnet der Bioerzeugerpreis für Futterhafer einen Anstieg um 24% auf 263,30 EUR/t im Vergleich zum Vorjahr. Ebenso verteuerte sich der Bioerzeugerpreis für Industriehafer um 23% auf 307,92 EUR/t. Der Bioerzeugerpreis für Braugerste stieg um 32% auf 397,36 EUR/t und der für Bio-Futtergerste liegt sogar um 41% über dem Vorjahr.

Bio-Hülsenfrüchte legen zu

In diesem Jahr verzeichnen nicht nur das Sommergetreide, sondern auch die Bio-Hülsenfrüchte Zugewinne auf den Bio-Äckern. Besonders erfreulich ist die Entwicklung bei der Bio-Sojabohne, die um +1.306 ha zulegt und damit weiterhin die zweitwichtigste Druschfrucht auf den Bio-Flächen nach Weichweizen ist. Auch die Bio-Körnererbsen (+509 ha), Bio-Ackerbohnen (+1.079 ha) und Bio-Sorghum/Hirse (+965 ha) können deutliche Zuwächse verzeichnen.

Bio-Kürbis und Bio-Kartoffeln ausgeweitet

Im Bereich der Hackfrüchte weist der Bio-Kürbis mit +1.806 ha mehr Fläche den größten Zugewinn auf. Auch Speisekartoffeln (+418 ha) und Feldgemüse (+359 ha) werden auf den Bio-Flächen ausgedehnt. Die vor allem in der konventionellen Wirtschaftsweise bedeutende Zuckerrübe, umfasst heuer mit 1.002 ha Bio-Anbaufläche etwas mehr (+238 ha) als 2023. Schädlingsbefall kann jedoch dieses Flächenausmaß mit Stand 16.04.2024 reduzieren.

Bio-Weizenertrag 2023 über Vorjahr

2023 wurde ein höherer Bio-Weichweizenertrag als im Vorjahr geerntet (2023: 41,2 dt/ha, 2022: 36,8 dt/ha,2021: 38,6 dt/ha) geerntet. Der Hektarertrag von Bio-Roggen lag 2023 mit 30,3 dt/ha etwas unter 2022 (32,2 dt/ha) und 2021 (31,9 dt/ha). Im Hauptanbaugebiet Niederösterreich lag der Roggenertrag mit 30,8 dt/ha ebenso unter 2022(34,1 dt/ha) und 2021 (34,2 dt/ha). Der Bio-Sojabohnenertrag konnte 2023 mit 27,7 dt/ha das schwache Vorjahr (19,5 dt/ha) deutlich übertreffen und ordnet sich auf dem Niveau von 2021 (28,4 t/ha) ein.

Bio-Großhandelsabgabepreise sinken

Die AMA erhebt seit Herbst 2021 die Großhandelsabgabepreise der bedeutendsten Erstankäufer für Getreide und Ölsaaten aus biologischer Wirtschaftsweise. Entsprechend der Preisrückgänge für konventionelles Getreide wiesen auch die Bio- Großhandelsabgabepreise in den letzten 12 Monaten Rückgänge auf: Der für Februar 2024 im Mittel erhobene Großhandelspreis für BIO-Qualitätsweizen (min. 12,0 % Prot.) liegt mit 361,67 um 37% unter dem ermittelten Preis vor einem Jahr. Bio-Mahlroggen wurde im Februar 2024 durchschnittlich um 288,23 EUR/t verkauft, wodurch das Preisniveau um 37% sank. Sojabohnen biologischer Herkunft wurden im Februar 2024 mit 740,17 EUR/t verkauft, wodurch das Preisniveau um 32% nach unten ging. Die finale Auszahlung der Bio-Erzeugerpreise für die Landwirte (aus der Ernte 2023) liegt jedoch erst nach Ablauf der Vermarktungssaison im Juni 2024 vor.

Marktinformation Getreide und Ölsaaten - Produktion

Marktinformation Getreide und Ölsaaten - Preise

Marktinformation Getreide und Ölsaaten - Marktbericht

DI Herz, 24.04.2024

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