Marktlage EU: Kernobst
19.08.2024 Prognostizierte EU-Apfelproduktion 2024 auf Langzeittief, Verarbeitungsware wird knapper. Positive Aussichten für EU-Birnenproduktion 2024 durch erstarkte Mengen aus Italien.Anfang August fand in Budapest, Ungarn die in der Branche mit Spannung erwartete Prognosfruit 2024 statt. Auf der Konferenz gibt der Weltapfel- und -birnenverband (WAPA) unter anderem die ersten konkreten Prognosen für die kommende EU- Apfel- und Birnenproduktion bekannt.
Unterdurchschnittliche EU-Apfelernte 2024, Hauptsorten schwächeln
Die Prognose der EU- Apfelproduktion liegt voraussichtlich bei 10,2 Mio. Tonnen, was einem Rückgang von 11,3 % zum Vorjahr entspricht. Die diesjährige Ernte liegt damit 13,6 % unter dem Durchschnitt der letzten drei Jahre. Für Österreich wird für heuer eine Ausbeute von rund 60.000 t angenommen. (49,1 % unter Vorjahr, 54,2 % unter 3jähr. Durchschnitt). Die AMA berichtete.
Die Produktion der EU- Haupterzeugerländer von Äpfeln wird laut WAPA wie folgt angenommen.
- Polen 3,19 Mio. Tonnen (-19,6 % zum Vorjahr, -25 % zum 3jähr. Durchschnitt)
- Italien 2,16 Mio. Tonnen (-0,6 % zum Vorjahr, + 2,3 % zum 3jähr. Durchschnitt)
- Frankreich 1,46 Mio. Tonnen (-3 % zum Vorjahr, +2,5 % zum 3jähr. Durchschnitt)
- Deutschland 793 Tsd. Tonnen (-15,7 % zum Vorjahr, -21,2 % zum 3jähr. Durchschnitt)
Der Ertrag der EU- Hauptsorten zeigt einen deutlichen Abfall. Die Menge an Golden Delicious wird zum Vorjahr voraussichtlich um 10,2 % zurückgehen, Gala um 11,1 %.
Prognostizierte Erholung für EU- Birnenproduktion 2024
Anders als bei Äpfeln wird die EU- Birnenernte für 2024 im Vergleich zur Vorjahresproduktion voraussichtlich um 4,9 % auf 1,8 Mio. Tonnen steigen. Dieser Anstieg ist überwiegend auf die Erholung der italienischen Produktion zurückzuführen, welche im Vergleich zu 2023 um 120,5 % zulegen dürfte, auch zum 3jähr. Durchschnitt ein starkes Wachstum von 36,5 %.
Marktausblick
Das Marktgleichgewicht wird durch stabile Produktionen in den westlichen Teilen der EU, insbesondere in Frankreich, Italien und Spanien, aufrechterhalten. Im Gegensatz dazu waren die mittel- und osteuropäischen Regionen der EU, darunter Polen, Ungarn, die Tschechische Republik und Österreich, stark von ungünstigen Wetterbedingungen wie Spätfrost und Hagel betroffen. Dies führte zu geringeren Ernten, insbesondere bei Äpfeln, was in der Saison 2024/25 zu einem reduzierten Angebot für den Frischmarkt aber vor allem für die industrielle Verwertung führen dürfte.
Ein Abflauen des bisherigen Preisniveaus dürfte demnach auch für das kommende Wirtschaftsjahr nicht zu erwarten sein.
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Jorda-Renhardt BSc.,19.08.2024