Europäischer Geflügelmarkt: Geflügelpest bremst weiterhin EU-Produktion und Handel

15.10.2021 EU-Kommission sieht für 2021 moderaten Rückgang der europäischen Geflügelproduktion. Exporte sollen voraussichtlich um 5 % zurückgehen.

Der europäische Geflügelsektor spürt nach wie vor die Auswirkungen der Vogelgrippe. Die EU-Kommission prognostiziert im aktuellen outlook-Bericht einen Produktionsrückgang von 0,9 % für das Jahr 2021. Die Auswirkungen der Lieferembargos aufgrund des Seuchengeschehens werden als Ursache genannt. Zudem bremsen die stark gestiegenen Futterkosten und die Corona-bedingt gedämpfte Nachfrage das Wachstum.

Alle wichtigen Erzeugerländer weisen Produktionsrückgänge auf, darunter Polen und Frankreich, die besonders viele Vogelgrippefälle bei Enten-, Puten- und Legehennenbetrieben verzeichnen mussten. Für 2022 prognostiziert die EU-Kommission ein moderates Wachstum von 1 %, vorausgesetzt die Nachfrage normalisiert sich und die Auswirkungen der Vogelgrippe klingen weiter ab. Der Geflügelverbrauch in der EU dürfte heuer stabil bleiben und 2022 wieder moderat wachsen (+1,2 %).


Geflügelpest und Covid-19-Maßnahmen prägen den Außenhandel

Die EU-Ausfuhren werden laut Bericht noch bis Jahresende beeinträchtigt sein, da weiterhin Importbeschränkungen aufgrund der Vogelgrippe in Kraft sind. Für das Jahr 2021 wird ein Rückgang der Exporte von insgesamt 5 % erwartet. Die Situation sollte sich im kommenden Jahr stabilisieren, sofern die Importverbote schrittweise aufgehoben werden können. Die EU-Geflügelimporte gingen im ersten Halbjahr 2021 um 13 % zurück. Verantwortlich dafür ist die geringere Nachfrage nach Geflügelfleisch im Außer-Haus-Verzehr, dem Hauptabnehmer für importiertes Geflügel. Eine allmähliche Erholung für 2022 wird erwartet.

Quelle:  EU agricultural markets short-term outlook – autumn 2021 (EN), Oktober 2021

Reiterer, 15.10.2021